Panel

Ein Geschichtsbuch mit verschiedenen Perspektiven? Geht das? Die gemeinsame Realisierung eines deutsch-polnischen Projekts und der Umgang mit Kontroversen

Podiumsdiskussion zu „Europa – Unsere Geschichte“ in der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung, 13. März 2019, 18:00-20:00 Uhr

Bildungsministerin Britta Ernst lobte vor kurzem einen Wettbewerb aus, bei dem sich Brandenburger Grundschulen und weiterführende Schulen um die Bände 1 und 2 der Schulbuchreihe „Europa – Unsere Geschichte“ bewerben konnten. Geschichtslehrkräfte und Fachkonferenzen bekamen damit die Möglichkeit, sich mit den Inhalten und der Gestaltung des Geschichtsbuchs vertraut zu machen.

Bereits im Herbst 2006 regte Frank-Walter Steinmeier, als damaliger Außenminister, ein deutsch-polnisches Geschichtsbuch an. Der Außenminister Polens, Radosław Sikorski, griff die Idee auf, und beide beauftragten die Gemeinsame Deutsch-Polnische Schulbuchkommission, hierfür ein Konzept zu entwickeln. Die ersten Bände liegen vor, die Arbeit geht auf die Zielgerade.

Deutschland und Polen teilen eine lange Geschichte, die sie aber mit Blick auf die schwierigen Abschnitte auch trennt. Hier erarbeiten ehemalige Gegner, deren Zusammenarbeit in Europa auch heute nicht ohne Probleme ist, die auch heute über historische Fragen in der Öffentlichkeit Kontroversen austragen, ein gemeinsames Geschichtsbuch. Welche Ereignisse der europäischen Geschichte sind für das polnische Selbstverständnis und die Deutung der Gegenwart zentral und welche für das deutsche? Wie wird Perspektivenvielfalt respektiert und in einem gemeinsamen Schulbuch didaktisch umgesetzt? Diese und andere Fragen machen dieses Projekt nicht nur für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler so interessant, um darüber zu debattieren.

Gäste

  • Frauke Hagemann (Eduversum-Verlag Wiesbaden)
  • Prof. Dr. Robert Traba (Institut für Politische Studien der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Warschau)
  • Dr. Thomas Strobel (Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg)

Moderation

  • Dr. Martina Weyrauch (Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung)