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Das Projekt eines deutsch-polnischen Geschichtsbuches – Vorstellung auf Einladung der KAS

Vortrag mit anschließender Diskussion, 14.3.2017, 18:30-20:30

Veranstalter:

Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

Das deutsch-polnische Verhältnis war seit der Zeit der Teilung Ende des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des Kommunismus in Europa 1989/90 gestört und zerrüttet. Den Tiefpunkt bildeten die nationalsozialistische Schreckensherrschaft in Polen von 1939 – 1944 sowie der daran anschließende Verlust der deutschen Ostprovinzen an Polen verbunden mit der Vertreibung von über 10 Millionen Deutschen 1944/45/46. Die nachfolgenden Jahrzehnte waren bestimmt durch den Kalten Krieg, der für Polen ein kommunistisches System brachte und für Deutschland die Teilung in eine kommunistisch-sozialistische DDR und eine parlamentarische Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland. Erst mit der politischen Wende in Europa, in der Polen zur Demokratie und Deutschland vereinigt wurde, konnten normale Beziehungen zwischen beiden Staaten entwickelt werden.

Ein Ergebnis waren und sind die Gespräche über ein gemeinsames Schulbuch. Getragen wird dieses Projekt von der Gemeinsamen deutsch-polnischen Schulbuchkommission, die bereits seit 1972 in der Hochzeit des Kalten Krieges arbeitet. Sie bestand damals aus Wissenschaftlern des kommunistischen Polen und entsprechenden Kollegen der Bundesrepublik Deutschland; die DDR war nicht vertreten. Immer wieder muss die Tatsache erstaunen, dass bereits in jenen Jahren, als man sich kaum eine politische Wende vorstellen konnte, erste Überlegungen für ein gemeinsamen Lehrbuch angestellt wurden. Wirklichkeit wurde diese Vision dann 2008, als beide Regierungen in Warschau und in Berlin bereit und interessiert waren, das Projekt zu unterstützen.

Im Sommer 2016 wurde dann der erste Band der auf vier Bände projektierten Reihe in Anwesenheit der beiden Außenminister in einer Schule vorgestellt. Dr. Thomas Strobel, in koordinierender Funktion auf der deutschen Seite von Beginn des Projekts an beteiligt, wird das Projekt in seiner Zielsetzung vorstellen.